Die Passito-Methode, also das Antrocknen der Beeren am Rebstock oder die anschließende Trocknung vor dem Pressen, breitet sich weiter aus in Italien. Im Piemont hat man für diese Art der Weinbereitung die Rebsorte Barbera auserkoren, was auch sinnvoll ist, da diese durch Ihre Tannin- und Säurestruktur ein Gegengewicht zu Fruchtsüße und rosiniger Konzentration bietet.
Der Vite Colte Spasso Piemonte Rosso Passito besteht zu 100% aus Barbera und wächst in nach Süden ausgerichteten Lagen im Piemont, die ein geringes Wasserreservoir haben, was das Trocknen der Trauben am Stock begünstigt. Nach langer Einmaischzeit und nach der Gärung und 6-monatigen Lagerung in Barriques erhält man auf diese Weise einen Wein, der mühelos die 15% Alkohol-Schwelle erreicht und eine bemerkenswerte Dichte und Saftigkeit hat.
Der Vite Colte Spasso hat eine dunkle rubinrote Farbe. Der Duft ist offen und intensiv, mit Noten von reifen Früchten und gedörrten Pflaumen, auch ein wenig schwarze Johannisbeeren findet man. Am Gaumen ist er sehr intensiv, weich und warm, lang anhaltend und opulent.
Ein Hinweis, damit dieser köstliche Weine die richtige Zielgruppe findet: Hier erwartet einen Kraft und sogar einen Hauch Süße im Finale. Ein wuchtiger halbtrockener Rotwein für Freunde und Freundinnen des Primitivo- oder Amaronestils. Wer einen traditionellen piemonteser Barbera mit Ecken und Kanten sucht, ist hier falsch. Das ist übrigens gar nicht wertend gemeint. Dass Luca Maroni diesen Stil liebt ist klar, er zückt 97/100 Punkte für den Jahrgang 2019.
